Wie in anderen Fächern gibt es auch in der Wirtschaftswissenschaft zahlreiche Gelehrte, die im Laufe der Jahrhunderte sehr unterschiedliche Theorien entwickelt haben.
So geht die Theorie von Malthus über das Verhältnis zwischen Bevölkerung und Nahrungsressourcen etwa auf die Mitte des 18. Jahrhunderts zurück. Zur selben Zeit entwickelte auch David Ricardo, einer der führenden Vertreter der klassischen Ökonomie, seine Theorie.
Etwa ein Jahrhundert später, gegen Ende des 19. Jahrhunderts, entstand Irving Fishers Quantitätstheorie des Geldes, ebenso wie die Theoriendes berühmten Ökonomen John Maynard Keynes und die Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung des Österreichers Joseph Schumpeter.
Um die Wirtschaft zu verstehen, genügt es nicht, die Wirtschaftstheorie des einen oder anderen Ökonomen zu kennen; es ist auch hilfreich, sich mit einigen Grundsätzen der Wirtschaftswissenschaften zu beschäftigen. Das Finanzbildungsportal „L’Economia per tutti“ der Banca d’Italia trägt diesem Bedürfnis teilweise Rechnung.
31. Oktober 2023
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Das Wort Ökonomie leitet sich von zwei griechischen Begriffen ab: „oikos“ und „nomos“, die wörtlich übersetzt „Haushaltsführung“ bedeuten.
Die Wirtschaftswissenschaft untersucht, wie die Mitglieder einer Gemeinschaft ihre Bedürfnisse durch die Verwendung knapper Güter und Mittel befriedigen.
Anders ausgedrückt ist die Wirtschaftswissenschaft eine Sozialwissenschaft, die das Verhalten des Menschen und die Interaktion zwischen verschiedenen Akteuren untersucht.
Nachfolgend eine kurze Zusammenfassung, die einen Einblick in zehn wichtige Wirtschaftsthemen geben, die unser Leben tagtäglich beeinflussen. Eine kleine Einführung in Sachen Wirtschaft für dich!
Der Begriff „Spread“ stammt aus dem Englischen und bedeutet auf Deutsch so viel wie „Spanne“ oder „Differenz“, wenn er allgemein verwendet wird.
Im allgemeinen Sprachgebrauch bezieht sich der Begriff Spread für gewöhnlich auf die Differenz zwischen den Renditen 10-jähriger deutscher und italienischer Staatsanleihen, d.h. auf den BTP-Bund-Spread.
Dieser Indikator, der in Basispunkten gemessen wird, die einem Hundertstel eines Prozentpunktes entsprechen, kann steigen oder fallen.
Die Schwankungen des BTP-Bund-Spreads weisen auf das größere oder kleinere Risiko hin, das ein Anleger eingeht, wenn er eine italienische oder deutsche Staatsanleihe kauft.
In der Finanzwelt bezieht sich der Begriff Spread auf die Differenz zwischen den Preisen, Renditen oder Zinssätzen zweier Finanzinstrumente.Der Begriff Inflation bezeichnet die wirtschaftliche Erscheinung, bei der die Preise für Waren und Dienstleistungen dauerhaft und allgemein ansteigen: Dies führt zu einer verringerten Kaufkraft des Geldes.
Gemessen wird die Inflation durch einen Verbraucherpreisindex, einen Durchschnittspreis für eine Reihe von Waren und Dienstleistungen in einem Warenkorb, der die Ausgaben der Bürgerinnen und Bürger eines bestimmten Landes enthält.
Zu den Faktoren, die einen Anstieg der Inflation begünstigen können, gehört eine das Angebot übersteigende Nachfrage, eine erhöhte Geldmenge, steigende Produktionskosten, eine Abschwächung des Wechselkurses und ein Anstieg der Preise für importierte Waren wie beispielsweise Öl.Die Staatsverschuldung ist die Verschuldung eines Staates gegenüber anderen öffentlichen oder privaten Einrichtungen.
Über die Staatsverschuldung finanziert ein Staat seine Ausgaben, er deckt also seinen Finanzbedarf, der für das Funktionieren des Staatsapparats erforderlich ist.
Die Staatsverschuldung beruht allein auf der Ausgabe von Staatsanleihen – kurz-, mittel- oder langfristigen Anleihen -, bei denen bei denen die Rückzahlung von Kapital und Zinsen von verschiedenen Faktoren abhängt.
Eine zu hohe Staatsverschuldung ist sowohl für den Staat als auch für die Inhaber der Anleihen riskant. Insbesondere der Staat kann dadurch in Schwierigkeiten geraten, sich zu finanzieren, und muss möglicherweise mit restriktiven Maßnahmen wie Steuererhöhungen oder Kürzungen der öffentlichen Ausgaben intervenieren.Der Zinssatz ist der Wert der Kosten, die bei der Ausleihe von Geld zu tragen sind, er gibt aber auch die Vergütung an, die dem Kreditgeber zusteht.
Wer sich bei einer Bank Geld leiht, muss das erhaltene Kapital zuzüglich einer Zinssumme zurückzahlen.
Wer Geld auf dem Girokonto einzahlt oder eine Anleihe kauft, erhält auf die Summe eine Vergütung, die dem Zinssatz entspricht.
Der Zinssatz kann fest und mithin für die gesamte Dauer der Finanzierung identisch oder variabel und somit an Marktschwankungen gebunden oder gemischt sein, was einer Kombination der beiden vorgenannten Arten entspricht.
In jedem Währungssystem legt die Zentralbank den Zinssatz fest, der als Referenz für Finanztransaktionen dient.Zu den wirtschaftlichen Grundbegriffen gehört auch das Bruttoinlandsprodukt, das oft als BIP abgekürzt wird: der Geldwert aller Enderzeugnisse und Dienstleistungen, die in einem Land in einem bestimmten Zeitraum produziert werden.
Der Referenzzeitraum ist in der Regel das Kalenderjahr, aber auch andere Bezugsgrößen wie beispielsweise Quartale werden häufig verwendet.
Das Wort „Inland“ bezieht sich auf die wirtschaftlichen Aktivitäten innerhalb eines Landes, während der Begriff „brutto“ auf die Tatsache verweist, dass das BIP Abschreibungen enthält.
Das BIP ist eine wichtige makroökonomische Größe, da es die Gesundheit eines Landes und somit den Wohlstand seiner Bürgerinnen und Bürger widerspiegelt.
Das BIP wird als „nominal“ bezeichnet, wenn es in laufenden Preisen gemessen wird, und als „real“, wenn es ohne Berücksichtigung von Änderungen der Produktionspreise berechnet wird.
Ist soweit alles in Ordnung? Bestimmt, denken wir! Das Ziel dieses Artikels ist es, die wichtigsten Informationen zu vermitteln, um dann das vertiefen zu können, was von besonderem Interesse ist. Wir wollen Wirtschaft für alle zugänglichmachen!Deflation bezeichnet einen allgemeinen Rückgang der Preise für Waren und Dienstleistungen, also das genaue Gegenteil der Inflation, und bewirkt einen Anstieg der Kaufkraft.
Ebenso wie die Inflation wird auch die Deflation prozentual im Verhältnis zu einem vorangegangenen Zeitraum gemessen, und zwar mit Hilfe eines Indexes, der die Dynamik der Verbraucherpreise misst und der positiv oder negativ sein kann: Im ersten Fall spricht man von Inflation, im zweiten von Deflation.
Eine Deflation kann die Folge einer rezessiven Phase sein, die zu einem deutlichen Rückgang der Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen und so zu einem Preisrückgang führt.Unter Stagflation versteht man eine bestimmte wirtschaftliche Phase, in der Inflation und wirtschaftliche Verlangsamung/Stagnation gleichzeitig auftreten.
Ein klassisches Beispiel für eine Stagflation ist die durch die Ölkrise in den 1970er Jahren ausgelöste weltweite Entwicklung.
Das Zudrehen der Ölhähne durch die OPEC führte einerseits zu einem Rückgang der Produktion und andererseits zu einer Erhöhung der Preise und so zu einer Inflation.
Über die Ursachen der Stagflation, die in einem Anstieg der Rohstoffpreise oder in einem starken Anstieg der Energiepreise liegen könnten, besteht noch keine Einigkeit.Die quantitative Lockerungist eine außerordentliche Liquiditätszufuhr durch eine Zentralbank.
Es handelt sich um ein unkonventionelles Instrument der expansiven Geldpolitik, das auch mit dem englischen Begriff Quantitative Easing (QE) bezeichnet wird.
Die quantitative Lockerung wurde von Ben Bernanke, dem Präsidenten der Federal Reserve von 2006 bis 2014, nach der Finanzkrise von 2008 erfunden.
Ziel der quantitativen Lockerung ist es, die Wirtschaft, die Produktion, die Beschäftigung und die Inflation anzukurbeln.
Die Zuführung von frischem Geld ins System erfolgt bei der quantitativen Lockerung durch den Ankauf kurzfristiger Staatsanleihen durch die Zentralbanken.In den Wirtschaftswissenschaften spricht man von einem Defizit, wenn der Saldo zwischen Einnahmen und Ausgaben in einer Bilanz einen negativen Wert aufweist.
Das öffentliche Defizit, auch Staatsdefizit genannt, bezeichnet eine Situation, in der die öffentlichen Ausgaben die Gesamteinnahmen übersteigen, so dass ein Haushaltsdefizit entsteht.
In Europa sind strenge Regeln zu beachten, um zu vermeiden, dass ein Vertragsverletzungsverfahren wegen eines übermäßigen Defizits eingeleitet wird.
Dies ist der Fall, wenn das öffentliche Defizit 3 % des BIP übersteigt und die Staatsverschuldung mehr als 60 % des BIP beträgt, ohne um 1/20 pro Jahr abzunehmen.Die Arbeitslosenquote ist das prozentuale Verhältnis der arbeitssuchenden Personen im Alter von 15 Jahren und älter zur entsprechenden Gesamtzahl der erwerbstätigen Personen.
Dieser Wirtschaftsindikator ist ein wichtiger Gradmesser für die finanzielle Gesundheit eines Landes: eine niedrige Arbeitslosenquote weist auf einen breiten Zustand wirtschaftlicher Sicherheit hin und umgekehrt.
Optimalerweise liegt die Arbeitslosenquote zwischen 3,5 % und 4,5 %; sollte der Wert steigen oder fallen, können die Zentralbanken mit einer Erhöhung oder Senkung der Zinssätze eingreifen.
Die Wirtschaftswissenschaft ist eine Sozialwissenschaft, die das menschliche Verhalten untersucht
Im Laufe der Jahre hat sie verschiedene Theorien hervorgebracht
Sie lässt sich besser verstehen, wenn man von einigen Grundbegriffen ausgeht
Und, nicht zuletzt … Wirtschaft ist für alle!
Gut zu wissen
Optimalerweise sollte die Arbeitslosenquote eines Landes zwischen 3,5 % und 4,5 % liegen.